Wichtige Personalveränderungen bei der Stadtkapelle
Das traditionelle Frühlingskonzert der beiden Ausbildungsorchester hat weitreichende Konsequenzen für den Verein Stadtkapelle und die jungen Musikerinnen und Musiker. Die knapp 450 Besucher, darunter viele Ehrengäste, wie Bürgermeister Willy Lehmeier, die Stadträte Dr. Frieder Brändle und Fabian Braun, das Stifterehepaar Charlotte und Herrmann Buhl sowie die Leiterin der Musikschule Heike Mayr-Hof, wurden Teil einer großen Abschiedsparty für die langjährige Dirigentin des Vororchesters, Karolina Wörle.
Wie der Ansprache der Vizepräsidentin Anna-Lena Neukirchner-Schäffler zu entnehmen war, übte Karolina Wörle nicht nur 28 Jahre das Amt der Dirigentin, sondern seit ihrem Vereinseintritt im Jahr 1977 noch zahlreiche weitere Funktionen aus. Noch während der Zugabe übergab Karolina Wörle den Taktstock an ihre 22-jährige Nachfolgerin Lea Lernhard, die bereits im ersten Konzertteil ein Orchesterwerk dirigierte. Zuvor jedoch wurde Karolina Wörle mit Ansprachen, Ehrungen und 50 Rosen, jede von ihren Musikern persönlich überreicht, verabschiedet. Vom Allgäu-Schwäbischen Musikbund bekam sie, stellvertretend von Thomas Hartmann überreicht, eine Urkunde und die diamantene Ehrennadel am weiß-blauen Band. Sichtlich gerührt und emotional gepackt verließ die Dirigentin dann das Podium, um die nächste Generation des musikalischen Nachwuchses in die Hände von Lea Lernhard zu geben. Ihr Vororchester, welches sie gerne als „ihre Kinder“ bezeichnet, bescherte ihr dafür ein standesgemäßes und spielfreudig musiziertes Konzert zum Abschied. Nach der Ouvertüre „Indian River“ von Kees Vlak folgte die Märchensuite „Cinderella“, die durch den Erzähler Otto Killensberger bereichert wurde. In „The Legend of Castle Armagh“ von Paul Murtha zeigte bereits Lea Lernhard ihre Art, mit dem Orchester zu arbeiten. Nach dem Solostück für Glockenspiel „Der fröhliche Uhrmacher“ von Luigi di Ghisallo trafen Popsongs und Filmhits, wie „Thriller“, „Danger Zone“ oder „Peter Gunn“, die auch bei diesem Konzert nicht fehlen durften, den Geschmack der Musiker und des Publikums.
Zu den wegweisenden Ereignissen des Abends gehörte neben dem Abschied von Karolina Wörle und dem Neustart von Lea Lernhard nach der Pause der Auftritt des Jugendorchesters unter seinem Dirigenten German Moreno Lopez. Wegweisend insofern, als das Orchester nach viel Probenarbeit, einem Try Out Konzert und der Teilnahme am Wertungsspiel mit seiner Darbietung gezeigt hat, wo die Reise, die Germán Moreno Lopez 2022 mit dem Orchester angetreten hat, hingeht. Nicht nur bei den zwei Oberstufenstücken „Pilatus“ von Steven Reinecke und „La Storia“ von Jacob de Haan, die beim Wertungsspiel mit 96 Punkten ausgezeichnet wurden, sondern auch beim Eröffnungsstück „Illimani“ aus „Cordilleras de los Andes“ von Arie Malando und der Filmmusik „The Lion King“ zeigten der Dirigent und seine Musiker wie intensiv geprobt wurde und wie die Musiker die Sprache ihres Dirigenten verstehen gelernt haben. Miriam Schmidt legte ihre Klarinette beiseite, um mutig und selbstbewusst die Melodien aus „The Lion King“, wie „Circle of Life“ oder „Hakuna Matata“ durch ihren Gesang in Worte zu fassen. Klangliche Balance, selbstbewusste Solisten, aufmerksames Zusammenspiel, musikalischer Ausdruck, starke Registerführer und vor allem eine souveräne Konzertmeisterin Klara Amann kennzeichneten das Jugendorchester und zeigen gleichzeitig den Musikern des Vororchesters, wohin ihr Weg führt.
Zum Schluss bedankte sich Christian Gärtner beim neuen Organisationsteam mit Bettina Gärtner, Sabine Bohmann, Sonja Koch und Susanne Scherer und ehrte die 29 Absolventen der Bläserprüfungen. Anschließend lud er zur Konzertparty ein.