Beim Adventskonzert der Stadtkapelle Wertingen steckten das Jugendorchester, das Blockflötenensemble und die ReGy-Bigband mit ihrer beglückenden Musizierfreude das zahlreiche Publikum in der Stadthalle an und sorgten für eine harmonische und musikalische Adventsstimmung.
Heike Mayr-Hof eröffnete mit dem Jugendorchester und dem Titel „The Glory of Love“ von Roland Heck und Gerd Köthe sehr emotional das Programm und erinnerte dabei an den großen Tenor Siegfried Jerusalem. Mit der 12jährigen Fagottistin Anna-Maria Hof aus der Klasse von Musiklehrer Sebastian Hägele, stellte sich wieder ein großes Nachwuchstalent dem Wertinger Publikum vor und wurde für ihren Solopart in „Concerto Italiano, Alla Milanese“ von Kees Vlak mit viel Beifall bedacht. Besonders die ausladende Cadenz der jungen Solistin, die auf ihrem selten zu hörenden, klassischen Instrument mit großem Tonumfang eindrucksvoll und virtuos gestaltend aufspielte, beeindruckte die Zuhörer. Ein Freudenfest war der Auftritt des Blockflötenensembles mit vielen Kindern aus der elementaren Musikpädagogik (EMP) im Zusammenspiel mit dem Jugendorchester. Die Flöten-Kinder im Grundschulalter und einige ehemalige Blockflötenschüler aus dem Vororchester musizierten unter Musiklehrerin Karolina Wörle beeindruckend synchron im Zusammenspiel, sauber intonierend und klangvoll ihre schönen Titel „A Song For You“ von Otto M. Schwarz und „The Little Drummerboy“ von Katherine K. Davis. Das Jugendorchester unter Dirigentin Heike Mayr-Hof war dabei ein einfühlsamer und in dynamischer Balance agierender Partner. Nach der tollen Aufführung von José Felicianos „Feliz Navidad“ zog das Jugendorchester bei der Zugabe alle Register und zündete mit einem Potpourri und Erfolgen von Michael Jackson ein Feuerwerk aus Soul, Rock und Pop.
Nach der Pause hatte die ReGy-Bigband, das Jazzorchester der Anton-Rauch-Realschule, des Gymnasiums und der Musikschule Wertingen unter Bandleader Manfred-Andreas Lipp mit dem Dixie „Basin Street Blues“ von Spencer Williams an die Vergnügungsviertel des beginnenden 20. Jahrhunderts in New Orleans erinnert. Oberstudiendirektor Bernhard Hof würdigte in seinem Grußwort das Engagement der Schüler im Wahlfach „Jazzorchester“, ihre lässige, gekonnte Interpretation der anspruchsvollen Musik und die engagierte Leitung durch Musikdirektor Manfred-Andreas Lipp. Die Rumba „Watch What Happens“ von Michel Legrand gab Tizian Warisch in einer langen Intro Gelegenheit sein Drumset vorzustellen und den Bläsersätzen der Saxofone, Trompeten und Posaunen in ruhigen Dialogen zu glänzen, wobei das Posaunensolo von Sophie Wild einen ersten Höhepunkt markierte. Ein traditioneller Weihnachtschoral (God Rest Ye Merry, Gentlemen) wurde von Bob Lowden swingend arrangiert, der Regy-Bigband schwungvoll gespielt und von Marcel Lippert (Piano) mit einem Solo über den raffinierten Jazz-Harmoniefolgen von David Lacher (Gitarre) bereichert. Weihnachtsglocken imitierten im Finale die Trompeten von Erik Döhler, Amelie und Milena Kalkbrenner, Lukas Neukirchner und Lucas Wejnar. Der Popsong „Gettin´on with it“ von Jerry Nowak und der Jingle-Bell-Shuffle Rock erinnerten an die von Lichtern überfluteten Einkaufszentren der Metropolen und die elf Saxofonisten jubelten wie Gospelchöre. Mit ihrem warmen, vollen Flügelhornton gestaltete Milena Kalkbrenner das Thema der Ballade „What I Did For Love“. Lea Lernhard stellte in der swingenden Nummer mit dem Titel „Let It Snow“ ihr Altsaxofon solistisch vor und Magnus von Zastrow, Michael Dieminger (Saxofone), Sophie Wild (Posaune), Erik Döhler und Amelie Kalkbrenner (Trompeten) improvisierten vielseitig zum Schluss des abwechslungsreichen Programms in „Bandstand Boogie“ und dem Blues „Walkin´Home With Brother Bill“. Manfred-Andreas Lipp dankte seiner Kollegin Heike Mayr-Hof für die Möglichkeit die ReGy-Bigband vor großem Publikum vorzustellen. Der Präsident der Stadtkapelle Wertingen, Christian Hof, fand in seinem Grußwort Anerkennung für die Besucher und viele ehrenamtliche Helfer in der Stadtkapelle und Musikschule Wertingen, die ein solch beglückendes Jugend-Konzert erst ermöglichten.