Für eingefleischte Fans bereits ein Muss: Das traditionelle Weihnachtskonzert der JAZZtaste BIGband unter Leitung von Tobias Wiedenmann zog auch in diesem Jahr wieder viele Zuhörer an. Das junge Ensemble überzeugte durch kraftvollen, aber ausgewogenen Sound, präzise Rhythmik und viel Herzblut für das gemeinsame Spiel. Diese Freude am Musizieren wirkte so ansteckend, dass im Laufe des Abends viele mitwippende Füße im Publikum beobachtet werden konnten.
Überzeugende Bandleistung
Bereits beim einleitenden „Basically Blues“ präsentierte die Band überzeugende Solisten: Julian Rössner, Magnus von Zastrow und Manuel Burkhardt sorgten für die optimale Einstimmung auf einen gefälligen und abwechslungsreichen Konzertabend. Dass sie auch innerhalb kürzester Zeit anspruchsvolle Bigbandliteratur bewältigen kann, bewies die Jazzformation mit „Have you heard“ von Pat Metheny, bei dem sich solistisch vor allem Axel Feld an der Gitarre und das Dreigestirn am Sopran-Sax Barbara Mayr, Yvonne Rothbauer und Magnus von Zastrow hervortaten.
Abend der Kontraste
Programmtechnisch bediente der Jazz-Abend alle Geschmäcker. So schlug die Band bei Count Basies „That warm feeling“ sehr leise Töne an und auch Sängerin Carola Egger verstand es vorzüglich, das Publikum mit Bing Crosbys „White Christmas“ und der anrührenden Ballade „When i fall in love“ in besinnliche Weihnachtsstimmung zu versetzen. Gerade noch auf dem besten Weg wegen der romantischen Töne ins Land der Träume zu gleiten, so waren plötzlich alle Zuhörer wieder mehr als wach, als die stimmgewaltige Powerfrau bei „It`s oh so quiet“ von Björk sichtbar genüsslich die krassen Kontraste bezüglich Stilistik und Lautstärke ausgestaltete. Energiegeladen und temporeich kamen „Santa Claus is coming to town“ und Mariah Careys Hit „All I want for Christmas“ daher und obwohl gerade letzterer einer der Songs ist, der im Radio gefühlt in Dauerschleife läuft, machte er allen Beteiligten riesen Spaß.
Bandchef, Moderator und Sänger in Einem
Bandchef Tobias Wiedenmann überzeugte nicht nur durch sein Dirigat. Er führte darüber hinaus sehr charmant durch das Programm, brachte die anwesenden Jazzfans durch lustige Anekdoten zu den Stücken und internen Geschichten aus dem Probenalltag der Band augenzwinkernd zum Schmunzeln und lieferte mit „Feeling good“ einen weiteren Beweis für sein sängerisches Talent.
Vokaler Ohrenschmaus
Die angekündigte vokale Vereinigung von Bandleader und Sängerin Carola Egger in Form der beiden bekannten Duette „Things“ und „Something stupid“ kam beim Publikum sehr gut an und schreit förmlich nach Wiederholung beim Jahreskonzert am 16. März 2019.