Bei ihrem inzwischen schon traditionellen Weihnachtskonzert konnte sich die JAZZtaste BIGband über ein volles Haus freuen. Bis zum letzten Platz war das Forum der Anton-Rauch-Realschule besetzt und bescherte Bandleader Tobias Wiedenmann nach einem fulminanten Einstieg beim Jahreskonzert und einem überzeugenden Auftritt beim Wertinger Stadtfest nun auch eine gelungene Weihnachtspremiere. Mit seiner sympathischen und lockeren Art führte er die zahlreichen Gäste gekonnt und pointenreich durch den Abend.
Bandleader Tobi Wiedenmann präsentiert gelungene Titelauswahl
Eröffnet wurde der Konzertabend passend mit dem durch Bing Crosby bekannt gewordenen Titel „White Christmas“. Mit diesem Gesangstitel stellte sich auch gleich Sängerin Carola Egger vor und machte Lust auf mehr. Nachdem der Wunsch nach weißer Weihnacht die letzten Jahre stets unerhört geblieben war, so verriet die Kopfbedeckung der ankommenden Zuhörerschaft bereits vor Konzertbeginn, dass man sich zumindest an diesem Abend über einige Flocken freuen durfte. Mit der Count Basie Nummer „Splanky“ und dem bekannten Hit „Just the way you are“ von Billy Joel verließ die Band kurzzeitig das Weihnachtsgenre. Schließlich hatte man doch eine gute Mischung versprochen, um dem weihnachtlichen Overkill entgegenzuwirken. Einige Titel aus dem Weihnachtsfundus durften jedoch natürlich keineswegs fehlen. So versuchte Carola Egger auf kokette Art und Weise, „Santa Baby“ davon zu überzeugen, ihre recht extravagante Wunschliste zu erfüllen und wer hätte ihr nach diesem charmanten Auftritt noch etwas abschlagen können.
Neuzugang Magnus von Zastrow überzeugt als versierter Solist
Bei „A String of Pearls“ überzeugte die Saxofon-Section bestehend aus Viktoria Wörle, Barbara Mayr, Isabel Lacher, Nicole Weldishofer, Anna-Lena Mader und Magnus von Zastrow durch einen homogenen Klang. Magnus von Zastrow zeigte als Neuzugang der Band keinerlei Scheu und trat im Verlauf des Abends mehrmals als Solist in Erscheinung. Die Süßigkeit aus Wiedenmanns Belohnungskalender für gelungene Soli hatte er sich mehr als redlich verdient. Auch wenn sich die Geister daran scheiden, wie man ihren Namen nun denn wirklich richtig ausspricht, so hat Sade mit „Smooth Operator“ aus den Achtzigerjahren einen Hit gelandet, der heute noch häufig im Radio zu hören ist und der auch in der Bigbandversion sehr gut beim Publikum ankam. Mit der mitreißenden Nummer „Fantasy“ von Earth Wind and Fire wurden die Gäste in die Pause verabschiedet. Der Trompetensatz mit Fabian Demharter, Michael Schäffler, Erik Döhler und dem Präsidenten der Stadtkapelle Wertingen, Christian Hof, der nach Jahren der Abstinenz endlich sein Comeback in der Big Band feierte, gab noch einmal alles.
Zweites Set mit bandeigenem Rauschgoldengel und Bandchef in Aktion
Zum zweiten Set schwebte Carola Egger mit neuer Garderobe als bandeigener Rauschgoldengel auf die Bühne und verzauberte das Publikum mit ihrer gefühlvollen Version des populären Weihnachtsklassikers „Have yourself a merry little Christmas“. Um bei den großen Ohrwürmern zu bleiben, legte die Band anschließend das weltberühmte Stück der Beatles „Yesterday“ auf. Überraschende Salsa-Klänge erfüllten bei „Popo Pa Mi“ den Raum und sorgten bei den Zuhörern für wippende Füße und Tanzlaune. Bandleader Tobi Wiedenmann schnappte sich dafür kurzerhand die Congas und unterstütze tatkräftig die Rhythmusgruppe mit Matthias Schäffler, Tizian Warisch, Anna-Lena Neukirchner, Manuel Burkhard und Steffen Liebert. Als schließlich noch Bandmitglied Markus Poetzsch im Publikum gesichtet wurde, der aus zeitlichen Gründen derzeit eine Pause einlegt, wurde natürlich auch dieser spontan zum Einsatz verpflichtet und machte die Rhythmusmaschine perfekt. Völliges Kontrastprogramm bot schließlich „A child is born“, bei dem die Band plötzlich ganz leise Töne anschlug. Michael Schäffler trug die anrührende Melodie getragen auf der Trompete vor und übergab schließlich für eine weitere Strophe an Carola Egger. Diese wiederum bewies beim darauf folgenden Ausflug in die Welt der Filmmusik einmal mehr ihre stimmliche Wandelbarkeit. Bei dem James-Bond-Titel Skyfall stand sie Adele in Stimmvolumen in Nichts nach und wurde klanglich optimal durch den Posaunensatz mit Lisa Mader, Deliah Geißler, Sophie Wild und Julian Rößner gestützt. Das kurzweilige Konzert fand seinen Abschluss mit Mariah Careys Ohrwurm „All i want for Christmas“. Schon bei den Proben im Vorfeld hatte diese Nummer bei den Mitgliedern der JAZZtaste BIGband immer für gute Laune gesorgt und versetzte auch die Konzertbesucher in Zugabenstimmung. Mit Feliz Navidad wurden sie beschwingt in den winterlichen Vorweihnachtsabend entlassen und dürfen bereits auf das kommende Jahreskonzert am 24.Februar gespannt sein.